Intelligente Messsysteme

„Intelligentes Messsystem“ – umgangssprachlich häufig auch als „Smart Meter“ bezeichnet – ist ein noch junger Begriff, dem viele früher oder später in Deutschland begegnen werden. Bezeichnet wird damit eine neue Generation von Stromzählern, die Messdaten fernübertragen, dem Kunden einen bequemen Zugriff auf seine Verbrauchsdaten ermöglichen, dem Netzbetreiber mehr Transparenz über die Lastflüsse im Netz vermitteln, zukünftig als technische Plattform für die Anbindung weiterer Medien (Gas, Wärme, Wasser) zur Verfügung stehen – kurzum: „intelligent“ sind. Intelligente Messsysteme werden mittlerweile weltweit ausgerollt.

Intelligente Messsysteme werden in Magdeburg seit 2021 sukzessive im Kundenbereich mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden oder bei Einspeiseanlagen [EEG/KWK] mit einer installierten Leistung von mehr als 7 Kilowatt-Peak installiert.

Ein intelligentes Messsystem bietet mehr Transparenz und detailliertere Daten als konventionelle Messtechnik. So hilft es Ihnen dabei, Möglichkeiten zum Energiesparen leichter zu identifizieren und Ihre Energieeffizienz zu steigern.  Besitzer von Erzeugungsanlagen profitieren von einem intelligenten Messsystem, indem sich die Daten von Energieerzeugung und -verbrauch passend aufeinander abstimmen lassen. Dazu bilden intelligente Messsysteme zukünftig eine gesicherte Plattform für Smart-Home-Anwendungen und die Nutzung flexibler Stromtarife.

Fünf wichtige Gründe für den Einsatz von intelligenten Messsystemen

1. Mehr Verbrauchertransparenz!

Wer ein intelligentes Messsystem nutzt, hat gesetzlich Anspruch darauf, dass er jederzeit online oder über ein abgesetztes Display Einblick auf den aktuellen Stromverbrauch erhält. Man kann zudem die historischen Verbrauchsdaten der letzten 24 Monate tages-, wochen-, monats- und jahresscharf abrufen. Bislang konnte man nur umständlich den eigenen Stromverbrauch prüfen und überwachen, indem man mit Zettel und Stift den aktuellen Wert regelmäßig auf der „Drehscheibe“ ablas und notierte.

2. Mehr Verbraucherbewusstesein!

Wer sich über den eigenen Stromverbrauch bequem informieren kann, ist auch eher motiviert, Strom zu sparen. Ähnlich wie beim Blick auf das eigene Bankkonto ist ein Bewusstsein über den Status quo immer der erste Schritt, um sparsamer und effizienter mit wertvollen Energie-Ressourcen umzugehen.

3. Mehr Kostentransparenz!

Sobald ein intelligentes Messsystem installiert ist, muss der Lieferant eine monatliche Verbrauchsinformation, die auch die Stromkosten widerspiegelt, kostenfrei bereitstellen. Darüber hinaus sind Stromanbieter verpflichtet, eine monatliche, viertel- oder halbjährliche Abrechnung anzubieten – hierfür kann der Stromlieferant jedoch eine zusätzliche Gebühr verlangen. Anstelle der Abschläge, die am Jahresende entweder mit Nachzahlungen oder Rückzahlungen korrigiert werden, ist es also möglich, jeden Monat genau den Betrag für die Stromkosten zu entrichten, der auch dem tatsächlichen Verbrauch entspricht.

4. Neue Stromtarife – neue Einsparmöglichkeiten!

Die Einführung intelligenter Messsysteme soll neue (variable) Stromtarife ermöglichen: Beispielsweise das Laden des Elektroautos in sonnenreichen Stunden zu Vorzugskonditionen, preisgünstigen Strom in windreichen Phasen oder sogar kostenfreien Strom in bestimmten Zeitfenstern. Noch ist das Angebot entsprechender Produkte allerdings sehr begrenzt.

5. Mehr Energiewende!

Bewusste Verbraucherinnen und Verbraucher sind automatisch wichtige Bausteine der Energiewende: Auch wenn der Ausbau Erneuerbarer Energien wichtig ist, stehen die Themen Energieeffizienz und Verbrauchsoptimierung ganz vorne bei jedem Einzelnen

Sollten Ihrerseits noch Fragen offengeblieben sein, dann schauen Sie in die FAQ zum Messwesen oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: messstellenbetrieb@netze-magdeburg.de. Oder besuchen Sie die Seite des Bundesamtes für Wirtschaft und Energie: www.bmwi.de/smartmeter-faq